Geschichte

Bereits seit 1836 existiert der Storch auf dem Wappen der Gemeinde Oetwil am See und 1932 wurde das Wasser und Schilf durch einen blauen Hintergrund ersetzt. Als die Wiederansiedlung der Störche in der Schweiz initiiert wurde, fand sich schnell eine Gruppe Oetwiler/-innen, welche die Wiederansiedlung auch in Oetwil am See möglich machen wollten. Im Herbst 1979 bildete sich eine Gruppe Freiwilliger, die sich mit viel Idealismus bereit erklärten, unter der Leitung von Storchenvater Adolf Bolliger und Eugen Suter ein Gehege zu erstellen. Die damalige Klinik Schlössli (heute: Clienia Schlössli AG) stellte dafür ein Landstück im „Sigmund“ zur Verfügung. Unter grosser Anteilnahme der Oetwiler Bevölkerung wurden am 3. November 1979 vier Störche in Empfang genommen, welche 1976 in Altreu (SO) geboren wurden und von Dr. Max Bloesch persönlich überbracht wurden.

Am 17. Januar 1980 wurde der Storchenverein Oetwil am See als selbständige Aussenstation der Storchenkolonie Altreu gegründet. Die Störche waren eine Leihgabe und unterstanden der wissenschaftlichen Betreuung von Altreu. Bereits im Winter 79/80 unternahmen beide Pärchen einen ersten Ausflug. Drei Störche konnten schnell eingefangen werden und der vierte verweilte eine gewisse Zeit in Mönchaltorf, bevor er ebenfalls eingefangen werden konnte. An Ostern 1980 wurden beide Pärchen erstmals freigelassen. Ein Jungtier schlüpfte, welches aber nach drei Tagen wegen dem schlechten Wetter verstarb. Im Herbst 1980 kamen nochmals vier Jungstörche zur Kolonie dazu, welche erst im Frühling in Altreu geboren wurden. Leider verstarben davon zwei innerhalb eines Jahres an unterschiedlichen Viruserkrankungen. In den folgenden Jahren wurden immer wieder Jungstörche von Altreu abgegeben und von den Vereinsmitgliedern mit viel Hingabe aufgezogen. Die Jungstörche wurden jeweils bis zur Geschlechtsreife im Gehege gehalten und wurden danach freigelassen. Einige Paare haben ihre Horste direkt im Dorf errichtet und bezogen.

Einzelne Paare haben sich auch auf die Nachbarsgemeinden und die nahegelegenen Gebiete um den Lützelsee und Greifensee verteilt. Während den Wintermonaten und in trockenen Sommerwochen organisierte ein Team jeweils am Morgen die Fütterung der Störche, weshalb auch einige den Winter bei uns verbracht haben.

Die Storchenstation Sigmund wurde stets erweitert. 1980 wurde der Vordach-Neubau und der Anschluss an die Kanalisationsleitung erstellt. 1981 stiftete der Verkehrsverein eine Besucherbank vor dem Gehege und die Wasserleitung wurde unterirdisch verlegt. 1983 wurde ins Gehege eine Stromleitung verlegt, damit man auch in der Dämmerung und in der Nacht Licht machen konnte. Die Storchenstation wurde neben der Aufzucht der Jungstörche auch für die Genesungsphase verletzter Störche genutzt.

Die Gesellschaft Storch Schweiz informierte 1994, dass keine Störche mehr in Gehegen gehalten werden dürfen, weshalb im August 2000 das Gehege definitiv zurückgebaut wurde. In der Übergangsphase und danach wurden die verletzten Störche jeweils der Storchenstation Uznach übergeben und dort ebenfalls mit viel Geduld und Hingabe gepflegt. Zudem haben wir in Uster Frau Dr. Petra Müller, welche uns ebenfalls schon unzählige Male unterstützte und auch schon die Pflege eines Storches für eine kurzen Zeitraum übernahm.

Jeweils im Juni wurden die Jungtiere beringt. Die Ortsfeuerwehr unterstützte diese Aktion mit der Autodrehleiter (ADL) inkl. Maschinisten und der Verkehrsabteilung.

Anfangs 2022 wurde der Storchenverein aber von Adrian Kuratli (Kommandant der Feuerwehr / 2018 – 2023) informiert, dass die ADL verkauft wurde und deshalb nicht mehr zur Verfügung steht. Es war nach vielen Jahren das erste Mal, dass die Jungtiere nicht beringt wurden. Aus gesundheitlichen Gründen, Rückzügen und Todesfällen verkleinerte sich auch der Vorstand zunehmend, sodass an der GV 2022 klar war, dass es eine Lösung für die Zukunft geben muss. Heinz Allemann machte sich als einziges noch bestehendes Vorstandsmitglied auf die Suche und hatte sonst die Aufgabe, den Verein auf die nächste GV 2023 aufzulösen. Die Zählung der Jungstörche wurde 2023 durch Georgina Brandenberger (Co-Präsidentin / Natur- und Vogelschutzverein Männedorf-Uetikon-Oetwil a.S.) durchgeführt.

Durch einen glücklichen Zufall erfuhr Adrian Kuratli von der bevorstehenden Auflösung des Storchenvereins. Er, seine Frau Nicole und auch die Mitglieder des Storchenvereins waren der Meinung, dass der Verein weiter existieren soll. Heidi Katzbach (ehemalige Präsidentin) knüpfte den Kontakt zwischen Heinz, Adrian und Nicole und schnell war klar, dass sich beide gemeinsam mit Heinz als neuen Vorstand an der GV 2023 zur Wahl stellten. Am 30. November 2023 wurde der neue Vorstand einstimmig gewählt.

Wir schauen auf eine tolle Geschichte von unserem Verein zurück und sind uns sicher, dass wir mit unserem Verein weitere interessante Projekte und Aufgaben um die Storchenkolonie in Oetwil am See umsetzen können.

 

Ein riesiges Dankeschön gilt allen Personen, welche sich über all diese Jahre für unseren Verein und unsere Störche eingesetzt haben.

Hier eine Auflistung aus der Aktivenliste von 2023:

Heidi Katzbach, Hans Jörg Katzbach, Theres Dändliker, Brigitte Allemann, Kurt Allemann, Heinz Allemann, Barbara Cook, Regula Kronberger