Der Weissstorch

Der Weissstorch hat ein weisses Federnkleid, schwarze Schwungfedern, rötliche Beine und einen ebenfalls rötlichen Schnabel.

Sie erreichen eine Länge von 80 - 110cm und eine Flügelspannbreite von 200 - 220cm. Das Gewicht kann sich zwischen 3 - 4,5 Kilogramm bewegen. Die männlichen Artgenossen sind normalerweise etwas schwerer. Die Jungstörche sind durch Ihre fleischfarbenen Beinen und die dunkleren schnabelspitzen erkennbar. Die Stimme des Weissstorches ist nur schwach geprägt. Durch das Klappern mit dem Schnabel begrüssen sie den Partner am Nest oder vertreiben so ihre Nestkonkurrenten. Beim Balzritual ist das Schnabelklappern ebenfalls ausgiebig zu hören.

Bei der Nahrung ist er nicht sehr wählerisch, denn er frisst Beute, die häufig vorhanden ist. Dies können Regenwürmer, Mäuse, Schnecken, Frösche, Insekten, Fische, Eidechsen, kleine Schlangen und auch Aas (tote Tiere, welche sich im Verwesungsprozess befinden) sein. Bei der Suche nach Beute durchschreitet er Wiesen, Acker- und Sumpfland und stösst dann blitzartig mit seinem Schnabel auf die Beute. Man kann ihn aber auch mal mit angewinkelten Beinen auf einer Wiese sehen. Dann lauert er wie eine Katze vor einem Mausloch. Grössere Stücke, wie Fische, Aas, etc... kann er nur ganz verschlingen, da der Schnabel zum Zerlegen der Beute nicht geeignet ist. Der tägliche Futterbedarf entspricht ca. 10 - 15% des eigenen Körpergewichts und in besonderen Situationen kann er auch mehrere Tage ohne Nahrung überleben.

Der Weissstorch wird erst mit 3-4 Jahren geschlechtsreif. Meistens im April werden innerhalb von zwei Nächten mehrere Eier gelegt, wovon aber nicht alle befruchtet sind. Im Durchschnitt geht man von einer Nachwuchsrate pro Brutpaar von zwei Jungen aus. Die Brutzeit dauert 30 - 34 Tage, wobei sich beide Elternteile beim Brüten ablösen. Die ersten Tage nach dem Schlüpfen sollten ein mildes Wetter beinhalten, damit die Überlebenschance gewährt bleibt. Bei der Aufzucht der ganz jungen Störche halten sie sich strickt an Regenwürmer, Insekten oder kleine Frösche. Mit der Zeit wird des Ernährungsangebot gesteigert. Vom Schlüpfen bis zum Verlassen des Nestes (Horst) vergehen 58 - 64 Tage. 

Der Weisstorch legt zwischen seinem Brutquartier und seinem Winterquartier meisst weite Strecken zurück. Wegen seiner Grösse/Gewicht ist er auf die Nutzung der Thermik angewiesen. Er lässt sich in einer Aufwindzone ohne Flügelschläge im Kreise in die Höhe tragen, segelt dann im Gleitflug zur nächsten Aufwindzone und kann somit wertvolle Energie sparen.

Unsere Weisstörche nehmen für die Überwinterung den Weg Richtung Spanien, überfliegen bei Gibraltar das Mittelmeer und verbringen den Winter in Westafrika. In den letzten Jahren kommt es aber immer mehr vor, dass die Weisstörche, welche die Reise in Angriff nehmen, bereits in Spanien den Winter verbringen. Die Reise in den Süden beginnt meistens Mitte bis Ende August und die Jungstörche starten meistens ein bis zwei Wochen früher als die Altvögel. Der Rückflug beginnt meistens Mitte Februar. Früher verbrachten die alten Störche den Winter in unserer Region, da der Flug in den Süden zu kräfteraubend war. Durch das milde Klima verbleiben aber immer mehr Störche in der Schweiz.